Im Hinblick auf historische Vorbilder, wie auch praktische Brauchbarkeit hat sich die Verwendung von Seitenköchern in Form von Hüftköchern oder am unteren Rücken Getragener solcher bewährt.

Die in solchen Köchern befindlichen Pfeile zeigten mit den Nocksectionen rückwärtig vom Schützen weg. Dieses ermöglichte sowohl zu Fuß, als auch beim berittenen Schießen eine größtmögliche Beweglichkeit.

Die in Form von Hüftköchern gehaltenen Köcher hatten überwiegend die Form flacher, zu ihrem Boden hin stumpfwinklig oder halbrund zulaufender "Taschen" und erinnern entfernt an unregelmäßige, konkave Sechsecke.

Ihre Höhe betrug günstigerweise ein Drittel bis Einhalb der Länge der zu transportierenden Pfeile.

Sie waren vordringlich aus Leder, seltener aus Stoff, Seide oder Filz gefertigt, welches auf einen Holzrahmen aufgebracht wurde oder einen aus Holz bestehenden Boden umschloß.

Auf Vorder- oder Rückseite der Köcher waren oft Zusatztaschen für besondere Pfeile angebracht.

Pfeilhüftköcher mit Gehänge, Vorderansicht; 18./19. Jh. (Qing – Dynastie (1644 – 1912)); Leder, Filz, Goldbrokat, Seide, Bronzebeschläge und -applikationen. Ehemalige Sammlung K. Zeilinger, Hermann Historica oHG München, Auktion 72 vom 21. April 2016, Los 3043; mit freundlicher Genehmigung der Hermann Historica oHG.
Pfeilhüftköcher mit Gehänge, Rückansicht; 18./19. Jh. (Qing – Dynastie (1644 – 1912)); Leder, Filz, Goldbrokat, Seide, Bronzebeschläge und -applikationen. Ehemalige Sammlung K. Zeilinger, Hermann Historica oHG München, Auktion 72 vom 21. April 2016, Los 3043; mit freundlicher Genehmigung der Hermann Historica oHG.

Das Trennen der Pfeile im Innern wurde in der Regel durch schlicht eingesteckte Stoff-/Filzeinlagen, seltener durch eingenähte Pfeiltrenner sichergestellt.

Erstere Variante hatte den Vorteil, dass die Pfeile je nach Bedarf und Situation unproblematisch im Köcher platziert und verschoben werden konnten, so dass ein zügiges, verkantungsfreies Entnehmen insbesondere in Situationen möglich war, in denen es an Zeit mangelte, die Pfeile somit einzeln und schnell sowie ohne weiteren Blick auf Pfeile und Köcher, mitthin gleichsam blind gegriffen werden mussten (z. B. bei notwendiger, schneller Schussfolge, beim Schießen aus der Bewegung heraus oder beim berittenen Schießen). Auf diese Weise in Köchern platzierte Pfeile vermittelten nach Außen hin oft einen fächerartigen Eindruck.

Weiterhin ließen sich auf diese Weise eine erhebliche Anzahl von Pfeilen transportieren (In diesen Fällen verschlechterte sich jedoch die Möglichkeit zum schnellen Greifen einzelner Pfeile).

moderner Köcher nach mandschurischem Vorbild aus dem Hause Zhang Li / Alibow
moderner Köcher nach mandschurischem Vorbild aus dem Hause Zhang Li / Alibow
moderner Köcher nach mandschurischem Vorbild aus dem Hause Zhang Li / Alibow
moderner Köcher nach mandschurischem Vorbild aus dem Hause Zhang Li / Alibow

Die Fixation am Gürtel erfolgte meist durch Anbinden an auf einem Tragegürtel aufgebrachte Ringe. Der Gürtel selbst wurde über eine Hakenschließe zusammengehalten, die man in auf der entgegengesetzten Seite des Gürtels angebrachte Ringe einklinkte.

moderner Köcher nach mandschurischem Vorbild aus dem Hause Zhang Li / Alibow
moderner Köcher nach mandschurischem bzw. tibetischem Vorbild

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Ungeachtet dessen kann man sich im gemeinen Trainingsbetrieb die Verwendung eines Köchers natürlich dadurch ersparen, dass die Pfeile schlichtweg in eine der hinteren Hosentaschen gesteckt werden.

"Köcherersatz" durch Hosentasche