Aufgrund des Verständnisses des Schießens als processorientierter Vorgang sind Zeilerfassung und Visierung untergeordnet.

Sie spielen nur gegen Ende des Processes eine Rolle, dort im Rahmen des sogenannten "Haltens".

Vorher wirken sie kontraproduktiv; sind geeignet, etwa die sogenannte "Targetpanic" zu verursachen (bzw. früher hervorzurufen, als sie ohnehin eintreten würde) oder auch Fehler im weiteren Processablauf zu provozieren, da sie zu einer neuronalen Mehrfachbelastung in Form der Konzentration auf ein Ziel nebst "Maßnahmen" zu dessen Treffen einerseits und die auf die zur Schußdurchführung notwendigen Handlungen andererseits nötigen.

Daher entfällt auch eine Zeit des Schusses durchzuhaltende Betrachtung oder ein Konzentration heischendes, buchstäbliches "apathisches Anstarren" des Zielobjektes.

Lediglich bei unbekannten Entfernungen bzw. beim Schießen im Gelände muss der Schütze am Anfang des Processes kurzzeitig durch Beobachtung der Umgegend etc. die Informationen über Entfernungen hinsichtlich der Elemente sammeln, die er später zur Zielerfassung / Visierung benötigt. Diese sind dann jedoch im Kurzzeitgedächtnis "abzulegen" bzw. "zu vergessen" und erst wieder aufzurufen, wenn sie im Rahmen des Zielvorganges benötigt werden.

Um Letzteres zu erreichen hilft es, am Anfang die einzelnen Schritte des Processes leise oder im Stillen aufzuzählen; später diese Schritte durch Zahlen zu ersetzen und diese im Verlauf des Processes abzuzählen. In der Regel tauchen die Informationen zur Zielerfassung und Visierung dann auch erst wieder an der Stelle (der Zahl) auf, der sie zuzuordnen sind - und nicht früher.